Die für Medien zuständige Berufsgenossenschaft bietet deshalb in Kooperation mit dem Bundesministerium der Verteidigung eine Basiseinweisung 'Schutz und Verhalten in Krisenregionen' an.
Das Seminar wendet sich an Journalisten, die aus beruflichen Gründen in Krisen- und Kriegsgebieten tätig und demzufolge erheblichen Gefährdungen ausgesetzt sind. Ziel ist es, Kriegsberichterstattern Hilfestellung für die erfolgreiche Arbeit und den Selbstschutz zu geben.
Im Schwerpunkt geht es darum, Teilnehmer mit potentiellen Gefahren in Krisen- und Kriegsgebieten bekannt zu machen und grundlegende Kenntnisse des Selbstschutzes und der Gefahrenvermeidung zu vermitteln. Gefährdungen sollen bewusst gemacht und mögliche Vermeidungsstrategien aufgezeigt werden. Darüber hinaus werden eine Erste-Hilfe-Ausbildung und Methoden zur Stressverarbeitung angeboten.
Die Teilnehmer sollen nicht nur mit Gefahren durch Minen, versteckten Sprengladungen, Beschuss und der Wirkung von Waffen bekannt gemacht, sondern auch unmittelbar mit Soldaten zusammengeführt werden, die sich in dieser Zeit im Ausbildungszentrum befinden.
Folgende interessante Schwerpunkte werden gesetzt:
Die Bundeswehrangehörigen befinden sich an den entsprechenden Tagen dort, um als Truppe in der 'Kontingentausbildung' für den konkreten Auslandseinsatz ausgebildet zu werden. Journalisten werden gemeinsam mit den Soldaten zur Praxisübung an deren tatsächlichem Geschehen teilnehmen und in dessen Verlauf auch Krisensituationen (z.B. Demonstrationen, Beschuss u.ä.) erleben. Sie werden mit der Truppe an einer Patrouille oder an einer Busfahrt teilnehmen und dort die Situation einer Geiselnahme erleben und in Lehrgesprächen gleichzeitig erfahren, wie man sich in dieser Situation zweckmäßig verhält.
Moderation und Schilderungen erfahrener Journalisten und Presseoffiziere der Bundeswehr und deren Empfehlungen werden in Form eines Informations- und Erfahrungsaustausches die Basiseinweisung ergänzen.
Die Basiseinweisung wird in der Regel zweimal jährlich im Frühjahr und im Herbst am Ausbildungszentrum der Bundeswehr für Einsätze im Rahmen der Vereinten Nationen, VN-Ausbildungszentrum, D-97762 Hammelburg, Rommelstraße 31, durchgeführt. Die Durchführung wird von Mitarbeitern des Ausbildungszentrums vorgenommen.
Welche Gefahren der 'Arbeitsplatz' Kriegsberichtserstatter birgt, zeigen die Zahlen: Alleine im Jahr 2018 wurden in 150 Ländern von Afghanistan bis Zypern wesentliche Verstöße gegen die Pressefreiheit sowie die Verfolgung von Journalisten registriert. Über 80 Journalisten und Medienschaffende wurden alleine in diesem Jahr wegen ihrer Recherchen oder in Ausübung ihres Berufes getötet. Bei zahlreichen weiteren Fällen wird noch untersucht, ob ihr Tod im Zusammenhang mit ihrem Beruf steht. Die Zahl der zeitweilig festgenommenen oder länger inhaftierten Journalisten ist weiterhin hoch, genauso wie die Zahl derer, die bedroht bedroht, überfallen oder gezielt attackiert wurden (Quelle: Reporter ohne Grenzen).
Der Tod von zahlreichen Journalisten in Syrien, Afghanistan, Mexiko, Irak und anderen Ländern hat die Risiken der Berichterstattung aus Kriegs- und Krisenregionen aktuell mehr als deutlich gemacht.
Die aktuellen Termine, Preise, Lehrgangsinhalte etc. können dem Internetauftritt www.bgetem.de/seminare/seminardatenbank-1/seminardatenbank entnommen werden. Die Veranstaltungsnummer zu diesem Lehrgang lautet: 146. Alternativ erfahren Sie diese bei einer konkreten Anfrage mit dem Stichwort „Schutz und Verhalten in Krisenregionen (SVK)" unter Telefax 0611/131167 oder per Email bildung-wiesbaden@bgetem.de.
Die unmittelbaren Seminarkosten, die Unterbringungs- und Verpflegungskosten trägt Ihre Berufsgenossenschaft.
Die Fahrtkosten müssen vom Teilnehmer selbst getragen werden. Sollten Sie bei keiner Berufsgenossenschaft versichert sein, bietet die Berufsgenossenschaft den Mitgliedern von DPV und bdfj die Teilnahme zu der niedrigstmöglichen Kostenpauschale an.
Für die Dauer des Aufenthalts gilt versicherungsrechtlich die nachfolgende Haftungsfreistellung, die vor Beginn der Ausbildung von Ihnen erbeten wird und nachfolgend als Auszug aufgeführt ist:
Herr/Frau... stellt die Bundeswehr von allen möglichen Schadensersatzansprüchen frei, die anlässlich der o.g. Basiseinweisung entstehen könnten. Dies gilt nicht für Schäden aus Verletzungen des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit, die von einem Bundeswehrangehörigen schuldhaft verursacht worden sind, sowie nicht für sonstige Schäden, die von einem Bundeswehrangehörigen grob fahrlässig oder vorsätzlich verursacht worden sind (Ende des Auszugs).
Die Anmeldung zu dieser Basiseinweisung für Journalisten erfolgt ausschließlich über die:
Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse
Prävention/Bildung Organisationsteam Bildung
Postfach 1464
D-65004 Wiesbaden
Tel. 0611/1318213
Fax 0611/1318167
bildung-wiesbaden@bgetem.de
Sollte diese Basiseinweisung Ihr Interesse finden, teilen Sie dieses bitte dort per Fax oder Email unter Angabe Ihrer Kontakt- bzw. Verlagsanschrift mit. Sie erhalten dann eine Anmeldung, in der Sie gebeten werden, die Nummer Ihres Presseausweises und die Berufsgenossenschaft, bei der Sie versichert sind, mitzuteilen.
Nach Erhalt Ihrer Anmeldung werden Sie in die Warteliste aufgenommen und erhalten so bald als möglich eine Bestätigung, in der Ihnen mitgeteilt wird, wann Sie Ihre Basiseinweisung einplanen können. Ein Anspruch auf eine Teilnahme besteht nicht.
Für weitere Kontakte steht Ihnen die Berufsgenossenschaft unter vorgenannter Adresse gerne zur Verfügung.
Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass zwischenzeitlich auch in Deutschland, aber vor allem im angelsächsischen Raum von Redaktionen, Verlagen, Agenturen und Versicherungen zunehmend nach derartigen Qualifizierungsmaßnahmen als Vorbedingung für Einsätze, zur Risikobetrachtung und aus anderen Gründen gefragt wird.
Sie erhalten daher zum Abschluss dieser Veranstaltung als Nachweis eine entsprechende Bescheinigung.