Engagement

Verbände des Journalistenzentrum Deutschland unterzeichnen Petition "Unterstützung für Maria Ressa und philippinische Medien"

Maria Ressa, Vorstandsmitglied des International Press Institute (IPI), wurde am 15. Juni des Jahres -zusammen mit ihrem ehemaligen Kollegen Reynaldo Santos Jr. aus der Rappler Redaktion- wegen eines Artikels über einen Geschäftsmann aus dem Jahr 2012 verurteilt. Als Rechtsgrundlage gilt ein Cyberkriminalitätsgesetz, das erst nach Erscheinen des Artikels in Kraft getreten war. Sie und weitere Medienmacher wurden angeklagt, als nach Inkrafttreten dieses Gesetzes ein Rechtschreibfehler in dem Artikel korrigiert wurde. Dies wiederum war in dem Urteilsspruch als "Aktualisierung" gewertet worden. Für CNN berichtete Maria Ressa fast zwei Jahrzehnte lang aus Südostasien und gründete dann die mehrfach preisgekrönte Nachrichtenseite Rappler. Das mögliche Strafmaß beläuft sich auf mindestens sechs Monate bis zu sechs Jahren Haft. Aktuell sind Ressa und Santos gegen Kaution auf freiem Fuß. Ihnen droht jedoch weiterhin eine hohe Gefängnisstrafe, sollte das Urteil nicht in einem Berufungsverfahren gekippt werden. Heute steht Maria Ressa in einem weiteren Verfahren erneut vor Gericht. Insgesamt sieht sich die Journalistin in mindestens sechs weiteren Fällen mit Vorwürfen gegen sie oder Rappler konfrontiert; unter anderem wegen angeblicher Verleumdung und Steuerhinterziehung. Insgesamt stünde darauf fast ein Jahrhundert Haft. DPV und bdfj unterstützen die Petition, welche unter anderem von Reporter ohne Grenzen (ROG), dem Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) und dem International Center for Journalists (ICFJ) initiiert wurde. Gemeinsam wird an die philippinische Regierung appelliert, die Strafverfolgung von Maria Ressa und die Attacken auf unabhängige Medien sofort einzustellen. Die Philippinen gehören zu den gefährlichsten Ländern für Journalisten in Asien.